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Die Manderscheider Burgen und ihre Geschichte
Arthur Schmitt, Daun Die Oberburg ist die ältere der beiden Burgen. Wann sie erbaut wurde, ist nicht bekannt. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals im Jahre 973. Nach Weins (Dr. Weins: Manderscheid; Wittlich 1926; S. 53)soll sie viel älter sein und gehörte nach dem Himmeroder Mönch Nikolaus Hees ursprünglich dem Grafen von Namur.

Im Jahre 1147 unterlagen die Grafen von Namur und Luxemburg zusammen mit den Herren von Manderscheid in einer Fehde dem trierischen Erzbischof Albero. Da wurde die Burg trierisch und blieb bis zur Einnahme durch die französischen Truppen im Jahre 1794 eine der sieben trierischen Landesburgen. Vermutlich stammt die heutige Burgruine von dem Wiederaufbau der Burg im Jahre 1166 her, der notwendig wurde, nachdem die Burg nach der Belagerung im Jahre 1166 geschleift worden war.

H. J. Thielen berichtet (Führer durch Manderscheid, S.14), dass, als die Burg zu Beginn des vorigen Jahrhunderts von der französischen Regierung auf Abbruch verkauft und so längst zerstört war, noch lange eine arme alte Frau in einem mit Stroh gedeckten Anbau wohnte, Burg-Gretchen genannt. Sie sei bis 1870 Herrin der Burg und des Burgberges gewesen. Damals habe die Gräfin Paula von Brühl auf Pförten in der Niederlausitz die Burg erworben. Sie sei eine geborene Gräfin von Spee gewesen und gehörte damit einem alten rheinischen Geschlecht an, das im Mittelalter auch mit Manderscheid verwandt gewesen sei. Später habe sie auch einen Teil der Niederburg erworben und viel zur Sicherung der Ruinen gegen den weiteren Verfall getan. Im Jahre 1921 erwarb die Gemeinde Manderscheid die Oberburg.

Die Niederburg stellt sich in ihrer Anlage als viel umfangreicher als die Oberburg dar. Ursprünglich war sie aber wohl nur eine zur Oberburg gehörende Vorburg. Im Jahre 1133 wurde sie estmals erwähnt. Die Herren von Manderscheid besaßen sie, nachdem ihnen die Oberburg verloren gegangen war, als freies Eigentum und bauten den ursprünglichen Kern der Burg im Laufe des Mittelalters in verschiedenen Bauperioden zum heute noch erkennbaren Umfang aus. 1337 hatte sie Wilhelm V. von Manderscheid dem Grafen von Luxemburg zu Lehen angetragen. Dadurch sicherte er sich den Schutz gegen die Anfeindungen von der benachbarten Oberburg. Schon bald danach wurde die Burg fast 2 1/2 Jahre (vom 6.5.1346 bis 21.10.1348) lang von Erzbischof Balduin von Trier vegeblich belagert. Dietrich I. ließ die Burg 1391/92 erweitern. Dabei erreichte die befestigte Anlage wohl den heute noch zwischen Straße und Lieser erkennbaren Umfang. Noch einmal wurde eine Erweiterung der Niederbrug vorgenommen, als im Jahre 1437 die sogenannte “Freiheit³, die alte Ansiedlung im Tal vor der bisherigen Burg in den durch Mauern geschützten Bering einbezogen wurde. Obwohl die Burg so immer wieder Erweiterung und Verstärkung erfuhr, hielten sich ihre Herren nur noch selten hier auf. Dietrich I. hatte sein Domizil schon vorwiegend in Oberkail, die späteren Grafen hielten sich hauptsächlich in Schleiden und Blankenheim auf. In dieser Zeit wohnte auf der Burg nur noch ein sogenannter Burggraf, dessen Schutz sie unterstellt war.

Erst der schwedische Graf Steno von Löwenhaupt-Rasburg nahm hier wieder Wohnung, nachdem er durch die Heirat mit der Gräfin Magdalena, eine Nichte Dietrich IV., durch Heiratsvertrag vom 19.6.1606 Besitzer der Niederburg geworden war. Steno versuchte, die lutherische Religion einzuführen und veranlasste dadurch Erzherzog Albrecht, mit Unterstützung von Trier und Luxemburg die Burg zu belagern und den Grafen im Jahre 1618 gefangen zu nehmen.

Im Dreißigjährigen Krieg und in den Kriegen Ludwig XIV. erlitt die Burg schwere Beschädigungen. Marschall Fourille ließ sie 1673 vom Konstantinwäldchen aus in Brand schießen. ­ Als im Jahre 1794 erneut französische Truppen das Land besetzten, war die Burg fast ganz unbewohnbar.
Im Jahre 1780 hatte Gräfin Augusta von Manderscheid die letzte Manderscheiderin, den Grafen (Philipp) Christian von Sternberg, der einem mährischen Geschlecht entstammte, geheiratet. Als die Franzosen heranzogen, flüchtete sie mit ihrem Mann nach Böhmen. Ihre Ansprüche erbte ihr ältester Sohn Graf Franz Josef von Sternberg-Manderscheid (Schannat-Bärsch, Eiflia illustrata, I, 2 S. 831). Ihre Besitzungen wurden jedoch vom französischen Staat beschlagnahmt.


Burgenfest Manderscheid Impression vom alljäährlich stattfindenden Burgenfest

Die Niederburg Manderscheid wurde im Jahre 1818 auf Abbruch versteigert und wechselte im Laufe der folgenden Jahrzehnte mehrmals den Besitzer. Um die Ruine vor dem endgültigem Zerfall zu bewahren, kaufte sie 1899 der Eifelverein unter seinem Vorsitzenden Generalmajor z. D. von Voigt. Seither hat es großer Anstrengungen des Vereins bedurft, den Verfall der Burg aufzuhalten. So wurden vor dem 1. Weltkrieg umfangreiche Aufräumungsarbeiten durchgeführt und Mauern gesichert, um 1950 erneut schadhafte Mauern renoviert. Seit 1975 wurde in mehreren Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen eine gründliche Überarbeitung aller Mauern vorgenommen, der Schutt aus dem Burgbering entfernt. Eine "ganz neue Burg" präsentiert sich dem Betrachter und lässt ihn die frühere Größe und die innere Gliederung des mauerumwehrten Burgberings ahnen.

Die Ruinen der Ober- und Niederburg können besichtigt werden. Die Oberburg ist ohne Hindernis zugänglich, die Niederburg gegen ein geringes Eintrittsgeld, das am renovierten Portenhaus erhoben wird. ­ Vom Bergfried bietet sich dem Besucher ein wundervolles Panorama in einem der schönsten Abschnitte des Liesertals, das die Mühe der Besteigung lohnt und dem Durchwandern des Burgberings einen krönenden Abschluss verleiht.
Seit 1980 findet alljährlich am letzten Augustwochenende ein großes historisches Burgenfest statt.

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