Was sind Blutbücher und was hatte
Clara Viebig mit ihnen zu tun?
"Blutbücher" existierten nach
unseren Unterlagen bereits im Jahre 1890. In Manderscheid gab es meines
Wissens nach davon zwei, die in den damaligen Hotels ( Hotel Zens und Hotel
Heid) auslagen. Fremde konnten dem "Manderscheider Verschönerungsverein"
(Mitglied des Eifelvereins) einen Obulus entrichten. Namen, Stand und Wohnort
sowie der geleistete Betrag wurden im Blutbuch festgehalten. Desweiteren
konnten dort Gedichte und sonstige Impressionen festgehalten werden. Laut
einer Niederschrift des Manderscheider Verschönerungsvereins vom 1. Juni
1904 konnte man durch Zahlung von mindestens 20,-- Mark die Ehrenmitgliedschaft
erwerben. Ein heute noch bekanntes Ehrenmitglied der damaligen 18 Ehrenmitglieder
war zu dieser Zeit Clara Viebig. Uns liegt das Blutbuch des Hotel Heid in
Kopie vor, das Original ist in Privatbesitz. Das zweite Blutbuch ist im
Heimatmuseum, Manderscheid ausgestellt.
(Birgit Schuh)
Da die Aufzeichnungen alle handschriftlich und grösstenteils in Sütterlin
geschrieben sind, würden wir uns über Hilfestellung beim Übersetzen freuen.
Ebenso sind wir an weitergehenden Informationen über historische Hintergründe
o.ä. interessiert.
Wenn Sie Interesse haben, rufen Sie uns gerne an (06572-339 , Frau Schuh)
oder senden Sie uns einfach eine e-mail: eifelverein-manderscheid@web.de
Als Gegenleistung zahlen wir Ihnen den Mitgliedsbeitrag im Eifelverein für
ein Jahr!
Nachfolgend einige Auszüge sowie der zugehörigen Übersetzung! Viel Spass
beim Lesen!
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Übersetzung:
In Holland warnte man uns sehr
Zu gehen in Deutschlands Gassen
Kein Brocken Brot gäb es dort mehr
Man hätte nichts zu kauen.
Der Warner liessen wir den Wahn
Und stiegen hurtig in die Bahn,
Um uns zu überzeugen
Was Wahrheit ist und Leugen.
Auf Ehrenamt gestehen wir hier,
Dass wo wir kamen in Quartier
Wir trefflich könnten speisen
Es fehlte in keiner Weise
Nicht nur der Deutsche ist sich satt,
Auch Fremden finden in Dorf und Stadt
All was sie nötig haben
Und können stets sich laben
Mehr wie ein anderthalb Million,
Gefangener futtert man hier schon
Ja selbst die Söhn`von Albion
Gibt´s hier noch manche Portion
Wenn man die Waffen ihm abgenommen
Und sie unfreiwillig nach Deutschland kommen.
Geschrieben im Jahre Der englischen Aushungerpolitik
O. Schönhuth Haarlem Holland (1915 oder 1916)
Übersetzung:
Zum Abschied
Eine Variante meiner Lieben
Reisegefährtin Frau K. L. aus E.
Ehrfurchtsvoll gewidmet
Es ist im Leben hässlich eingerichtet,
Dass neben Rosen meistens Dornen stehen,
Und dass in Manderscheid auch wird gedichtet
Wie leider in dem Blutbuch ist zu sehn.
Doch selbst wenn alle Verse man gelesen
Sollt man den Dichtern milde verzeihn,
Behüt Sie Gott, zu schön ist's hier gewesen,
Behüt Sie Gott, die Verse mussten sein!
Lust, Freud und Glück, auch ich hab sie empfunden,
Ein weitgereister, müder Wandersmann,
Durchlebt viel Schönes schon in frohen Stunden,
Da führte mich mein Weg nach hier hinan.
Ich hatt von dieser Gegend manches schon gelesen,
Man pries sie selbst schöner als der Rhein,
Behüt Sie Gott, zu schön ist's hier gewesen,
Behüt Sie Gott, die Verse mussten sein!
Die Wolken flohn, kein Wind bewegt die Blätter,
und Gottes Friede lag auf Wald und Flur,
Zum still genießen just das rechte Wetter,
Und nachzudenken, dass doch schön die Welt.
Hier spürt man nur das Gute, nichts vom Bösen,
Oh, Manderscheid, noch lange denk ich Dein.
Behüt Sie Gott, zu schön ist's hier gewesen,
Behüt Sie Gott, die Verse mussten sein!
26/08/1911 Felix Roman aus Essen-Ruhr
Buntes aus der Vergangenheit Fotos, Zeitungsberichte und mehr!
Die Manderscheider Burgen
Ein kurzer Einblick in die Geschichte.
Rückblick
auf eine Romreise v. 1974
Magda Boll im Rückblick auf eine Romreise des Eifelverein im Jahre 1974.